Abfallwirtschaftskonzept für Khanty-Mansiysk
Im Rahmen dieses Vorhaben wurde ein Abfallwirtschaftskonzept (AWK) für die Stadt Khanty Mansiysk in Westsibirien erarbeitet. Darüber hinaus wurden praktische Handlungsanleitungen zur Umsetzung von Abfallwirtschaftskonzepten gegeben.
Aufgabe/ Methode
Die Besonderheiten und Herausforderungen beim Aufbau eines Abfallwirtschaftssystems in der Stadt Khanty Mansiysk lagen an folgenden Faktoren: Rasantes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, klimatische Bedingungen, dünne Besiedlung und äußerst begrenzte Fläche für Deponiebau (Sümpfe). In einer umfänglichen Abfallsortieranalyse, intensiven Recherchen zur rechtlichen Situation, einer Marktanalyse für Recyclingprodukte und einer Beschreibung der abfallwirtschaftlichen Infrastruktur wurden die Grundlagen für ein Abfallwirtschaftskonzept erarbeitet. Aufbauend auf diesen Informationen wurden der Stadtverwaltung von Khanty-Mansiysk die möglichen Optionen für eine ökonomische und ökologische abfallwirtschaftliche Lösung vorgestellt und bewertet. Das Konzept wurde eingehend mit Vertretern der Stadtverwaltung diskutiert.
Nach Abschluss intensiver Beratungsgespräche hat sich die Stadtverwaltung von Khanty-Mansiysk für ein Konzept entschieden, das im Wesentlichen auf Recycling und Reduktion des Deponievolumens setzt. Das heißt, kurzfristig soll mit dem Aufbau einer getrennten Erfassung von Wertstoffen (Metalle, Glas, Papier und Kunststoffe) und der Errichtung eines Recyclingzentrums zur Aufbereitung dieser Wertstoffe begonnen werden. Mittelfristig soll dann eine MBA-Anlage errichtet werden, mit dem Ziel weitere Wertstoffe zu erfassen, Sekundärbrennstoff zu erzeugen und vor allem das Deponievolumen deutlich zu verringern.
Die Herausforderungen in der Umsetzung dieses Konzeptes werden hauptsächlich darin gesehen, dass auf der Abnehmerseite noch große Anstrengungen zum Aufbau einer funktionierenden Recyclingindustrie unternommen werden müssen. Es gibt derzeit zwar erste Ansätze zur Verwertung von Metall, Glas und Papier. Für Kunststoffe und Sekundärbrennstoffe müssen aber neue Strukturen aufgebaut werden.
Auftraggeber/ Projektpartner
Das AWK wurde 2011 bis 2014 im Rahmen des Beratungshilfeprogramms des Umweltbundesamtes von ARGUS entwickelt. An dem Vorhaben haben die TU-Berlin, die Universität Yukra, die Stadtverwaltung, das Entsorgungsunternehmen sowie weitere Akteure aus Politik und Wirtschaft mitgewirkt. Der Stadtverwaltung konnte ein Konzept zum Aufbau einer umweltverträglichen und nachhaltigen Abfallwirtschaft übergeben werden. Die Vorgehensweise zur Erstellung von AWKen wurde in einem Leitfaden praxisorientiert beschrieben, so dass auch andere Kommunen und Landkreise davon profitieren konnten.
Ergebnisse/ Kundennutzen
Aus den hochgerechneten Ergebnissen lassen sich wertvolle Erkenntnisse für die wirtschaftliche und gesetzliche Ausgestaltung abfallwirtschaftlicher Maßnahmen mit dem Ziel einer weiteren Reduzierung von Problem- und Wertstoffen aus dem Siedlungsrestabfall ableiten. Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft stehen damit umfangreiche und detailliert aufbereitete Daten zur Verfügung. Mit ersten Ergebnissen aus diesem Vorhaben ist Ende 2019 zu rechnen. Der Abschlussbericht wird voraussichtlich im ersten Quartal 2020 verfügbar sein.
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