Beobachtungsstudie Interdisziplinäre Behandlung von urologischen Tumoren (IBuTu III)
Nicht-interventionelle Beobachtungsstudie zum Zusammenhang zwischen dem Gesundheitszustand und Therapieergebnis bei älteren Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom.
Datentechnische und statistische Unterstützung bei der Durchführung der Pilotstudie "Interdisziplinäre Behandlung von urologischen Tumoren - Teil 3"
Hintergrund
Die Mehrzahl fortgeschrittener Prostatakarzinome (PCa) wird bei Männern im Alter von knapp 70 Jahren diagnostiziert. Für die behandelnden Ärzte sind die Therapieentscheidungen in dieser Altersgruppe komplex, denn Altern ist ein sehr individueller Prozess. Um alle Patienten nicht nur aussichtsreich, sondern möglichst schonend behandeln zu können, sollte für alte Patienten mit einem fortgeschrittenen PCa ein Geriatrisches Assessment (CGA) vorgenommen werden, bevor therapeutischer Maßnahmen eingeleitet werden. Bislang ist wenig darüber bekannt, ob das GCA eine valide Aussagekraft in Bezug auf einen möglichen vorzeitigen Therapieabbruch besitzt. Zudem fehlen Hinweise, welche Instrumente für welche Erkrankung und für welches Problem am besten geeignet und von klinischem Interesse sind. Um die Belastbarkeit älterer Patienten richtig einschätzen zu können müssen deren psychische und physische Funktionen durch geeignete Skalen untersucht werden Neben der Wirkung der Therapie auf den Tumor werden damit die Auswirkungen auf den Betroffenen untersucht. Bisher liegen in der urologischen Onkologie kaum Erkenntnisse vor.
Projektleiter Gerd Kallischnigg:
„Mit der GCA-Methode kann ein erhöhtes Risiko des vorzeitigen Therapieabbruchs bei älteren Patienten mit kastrations-resistentem Prostatakarzinom (CRPC) identifiziert werden.“
Auftraggeber/ Projektpartner
STIFTUNG MÄNNERGESUNDHEIT
Ergebnisse/ Kundennutzen
Nach der Aufnahme von 177 von 300 geplanten Patienten wurde die Studie aufgrund der langsamen Rekrutierung abgeschlossen. 158 Patienten waren für die Analyse geeignet. Das mittlere Alter lag bei 77,5 Jahren. 46% erhielten eine Chemotherapie und 54% eine Hormonbehandlung. Bei 91 Patienten (57,6%) trat ein Therapieversagen auf. Hauptgründe waren Progression/Tod bei 63% und Nebenwirkungen/Toxizität bei 22%. In der univariaten Analyse waren Faktoren, die mit dem Abbruch der Behandlung verbunden waren, das Alter ≥80 Jahre, ECOG PS≥2, der kompromittierte/arme Gesundheitszustand (Beurteilung durch Ärzte/Patienten) und der kompromittierte funktionelle oder Ernährungszustand. In der multivariaten Analyse war der einzige Faktor, der unabhängig mit der Einstellung der Behandlung verbunden war, Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) < 100 Punkte (OR 3.1 für die Einstellung; p<0.05). Trotz Einschränkungen durch den frühen Abschluss der Studie zeigen unsere Ergebnisse, dass kompromittierte ADL ein signifikanter Risikofaktor für das Versagen der Behandlung bei älteren Patienten mit CRPC ist.
Aufgabe/ Methode
Das Ziel dieser Studie ist es, die Merkmale eines CGA zu identifizieren, die auf ein erhöhtes Risiko des vorzeitigen Therapieabbruchs bei älteren Patienten mit kastrations-resistentem Prostatakarzinom (CRPC) hinweisen und darüber hinaus prognostischen Charakter besitzen. Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen der Beobachtungsstudie Funktionen gemessen werden, deren Ergebnis Ärzte bei der Entscheidung über die bestmögliche Behandlung von älteren CRPC-Patienten unterstützt. Patienten ≥ 70 Jahre mit CRPC, welche mit einer neuen Behandlungslinie begannen, wurden in eine prospektive Kohortenstudie einbezogen. Es wurde eine geriatrische Beurteilung (CGA) durchgeführt, die Komorbidität, Mobilität, funktionellen, mentalen und Ernährungsstatus sowie Depressionen umfasst. Darüber hinaus wurden Schmerzintensität, Lebensqualität, ECOG-Leistungsstatus sowie die Gesundheitswahrnehmung von Ärzten und Patienten dokumentiert. Faktoren, die mit der Einstellung des Therapieversagens aufgrund fortschreitender Krankheiten, unerwünschter Ereignisse oder des Widerrufs der Zustimmung durch die Patienten zusammenhängen, wurden durch univariate und multivariate Analysen analysiert.
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